Matthäus Schmidlechner
© Philip Brunnader
Der Salzburger Tenor Matthäus Schmidlechner wurde zuletzt von Publikum und Presse als Mime in Richard Wagners Der Ring des Nibelungen bei den Internationalen Maifestspiele am Staatstheater Wiesbaden bejubelt. Auch an seinem Stammhaus, dem Landestheater Linz, wo er zuletzt große Erfolge als Herodes in der Neuproduktion Salome und als Knusperhexe in Humperdincks Hänsel und Gretel erlebte, wurde er bereits als Mime gefeiert.
Im Juli 2018 gab er sein Debüt bei den Salzburger Festspielen als 1. Jude in einer Neuproduktion von Salome sowie als Student / Direktorstellvertreter in der konzertanten Aufführung von Gottfried von Einems Der Prozess. Beides wurde auf CD/DVD veröffentlicht.
Seit der Spielzeit 2007/2008 gehört Matthäus Schmidlechner zum Solistenensemble des Landestheaters Linz, wo er sich dem Publikum in zahlreichen markanten und großen Partien als ausdrucksstarker, wandlungsfähiger und spielfreudiger Sänger präsentiert. So war er im Bereich der Operette u. a. als Adam (Der Vogelhändler), Danilo (Die lustige Witwe), Eisenstein (Die Fledermaus) und Leopold (Im weißen Rössl) und im Bereich der Oper u. a. als Valzacchi (Der Rosenkavalier), Monostatos (Die Zauberflöte), Bardolfo (Falstaff), Le Dancaïre (Carmen) und Prologue/ Peter Quint (The Turn of the Screw) zu erleben. Als Wagnersänger konnte er sich mit der Partie des David (Die Meistersinger von Nürnberg) und vor allem als Mime (Der Ring des Nibelungen) äußerst erfolgreich profilieren. Gleich dreimal war er Titelheld in drei großen, stilistisch höchst unterschiedlichen Musiktheaterwerken des Barock bzw. der jüngeren und jüngsten Gegenwart: in Rameus Platée, Brittens Albert Herring sowie bei der Uraufführung von Balduin Sulzers Kaspar H.
In der vergangenen Spielzeit war er unter anderem als Adam im Vogelhändler, sowie als Aegisth in Strauss‘ Oper Elektra in Linz zu sehen und zu hören.
Neben seinen Aufgaben in Linz erwartet Matthäus Schmidlechner in der Saison 2019/2020 sein Debut an der Mailänder Scala in einer Salome-Neuproduktion
Matthäus Schmidlechner arbeitete mit Regisseuren wie Olivier Tambosi, Romeo Castellucci, Uwe Eric Laufenberg oder Anthony Pilavachi und mit namhaften Dirigenten wie Franz Welser-Möst, Dennis Russell Davies, Markus Poschner oder Johannes Wildner zusammen.
Neben dem Musiktheater bildet das Konzert einen weiteren künstlerischen Schwerpunkt. So zählen etwa Bachs Passionen und Haydns Oratorien, Händels Messiah sowie der Elias von Felix Mendelssohn und das Te Deum von Anton Bruckner zu seinem Repertoire.
Er erhielt seine erste sängerische Ausbildung im Musikschulwerk Salzburg. Das Studium an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz bei William Mason, Thomas Kerbl und Kurt Azesberger schloss er im Jahr 2009 mit ausgezeichnetem Erfolg ab. Das Abschlusskonzert für den Studienzweig Lied und Oratorium bestritt er mit dem Liederzyklus Reisebuch aus den österreichischen Alpen von Ernst Krenek, wodurch Schmidlechners Interesse am Liedgesang geweckt wurde. Dieser Liederzyklus wurde in einer Orchesterfassung mit Matthäus Schmidlechner als Solist aufgenommen und als CD veröffentlicht.
Im Rahmen von Meisterkursen und Workshops konnte er unter anderem mit Michael Schade, Felicity Lott, Barbara Bonney, Gerhard Kahry und Arthur Korn arbeiten.