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Julia von Sell

Julia von Sell wurde in Berlin geboren. Aufgewachsen und zur Schule gegangen ist sie in der Nähe von Köln. 1980 beendete sie ihre Schauspielausbildung an der Essener Hochschule für Musik, Theater, Tanz, Folkwang mit dem Diplom.
Von dort ging sie, über kurze Abstecher ans Stadttheater Essen ("Wendla"/Frühlings Erwachen), zu den Ruhrfestspielen Recklinghausen ("Lieschen Puderbach"/Die Wupper) und ans Staatstheater Kassel ("Der Knabe"/Der Jasager und Der Neinsager), in ihr erstes festes Engagement nach Bochum. Dort arbeitete sie u. a. mit Claus Peymann, Manfred Karge/Matthias Langhoff, George Tabori und Alfred Kirchner (Rollenauswahl: "Recha"/Nathan der Weise, "Marie"/Clavigo, "Die Braut"/Die Kleinbürgerhochzeit, "Lena"/Leonce und Lena, "Perdita"/Ein Wintermärchen).
Als Claus Peymann 1986 ans Burgtheater ging, wechselte Julia von Sell ins dortige Ensemble und blieb dort bis 1999. Sie spielte u. a. in Produktionen von Leander Haussmann, Karin Henkel, Ruth Berghaus, Claus Peymann oder Einar Schleef (Rollenauswahl: "Prothoe"/Penthesilea, "Generalin Abaschwili"/Der Kaukasische Kreidekreis, "Olga"/Drei Schwestern, "Die Frau"/Das Sportstück).
1997 begann sie für das Kunstfest Weimar in drei aufeinander folgenden Jahren in wechselnden Konstellationen und 1999 erstmals auch als "Autorin" zu arbeiten.
In diesem Jahr führte sie gemeinsam mit Thomas Thieme diese "Tradition" fort und stellte für das Movimento Festival in Wolfsburg, in Co-Produktion mit dem Schloss Neuhardenberg (Künstlerische Leitung beider Festivals Bernd Kauffmann) einen Abend über Deutschland mit dem Titel "Denk ich an Deutschland" zusammen, den sie auch inszenierte.
Am Nationaltheater Weimar setzte sie 2001,(gemeinsam mit Karsten Wiegand), Goethes Faust I am Nationaltheater Weimar in szene. Die Aufführung wurde mit dem Bayerischen Theaterpreis ausgezeichnet.
Wedekinds Frühlings Erwachen und Schwabs Volksvernichtung oder Meine Leber ist sinnlos folgten.
Am Linzer Landestheater inszenierte sie bereits Lessings Minna von Barnhelm und Crimps Das stille Kind.
Zwischendurch entwarf sie für Produktionen in Weimar und an der Oper in Passau Kostüme.
In den letzten Jahren begann sie, wieder selbst auf der Bühne zu stehen, u. a. Minna von Barnhelm, Ruhrfestspiele Recklinghausen oder "Die Gräfin"/Ein toller Tag am Theater in der Josefstadt und immer wieder bei den Sommerfestspielen in Reichenau.
Seit 2006 unterrichtet Julia von Sell als Dozentin an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz das Fach Rollengestaltung.
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