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Productions

Season 2024/2025
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Luigi Cinque | Jasmina Mitruši? | Valentin Ruckebier

Crossopera - Otherness: Fear and Discovery

(Anderssein: Angst und Entdeckung)

Music theatre
Text by Sandro Cappelletto, Jasmina Mitruši? and Hermann Schneider
Commissioned by the Teatro Comunale di Modena (Italy), the Serbian National Theatre Novi Sad and the Landestheater Linz
In Italian, Serbian and German with German surtitles

Oper
First Release 18.04.2022
Location
More Dates will be announced shortly.

Information

Crossopera is an opera project funded by the European Community within the framework of "Creative Europe", which brings together three nations in an international, contemporary music theatre production. All three commissioned works, entitled Dream, The Flight to Egypt and What do you know about the future? deal with the titular theme of Otherness: fear and discovery against the background of contemporary migration movements. The result is three approaches of different forms and styles, which nevertheless have in common the deep longing for a concept of humanity that unites humanity. The authors and composers search for and find contexts that suggest we overcome violence and mistrust and strive for a renewal of the future perspective on the basis of cross-national solidarity by recognising the other as our equal.

Weitere Informationen über das EU-geförderte Opernprojekt, über die Künstler:innen, die Libretti, Video-Statements der Komponist:innen sowie Probenimpressionen finden Sie auf der Website des Projektes https://www.crossopera.eu/



          




DIE HANDLUNGEN

 

TRAUM (SAN)

Oper in einem Akt. Text und Musik von Jasmina Mitruši?

 

Eine Bushaltestelle im tristen Nirgendwo, irgendwo im Süden Serbiens. Drei Frauen, Mutter, Tochter und die Mitarbeiter eines Flüchtlingszentrums. Die Mutter ist krank und ängstigt sich vor dem Tod in der Fremde. Sie sehnt sich nach ihrer Familie, die sie fürchtet, niemals wiederzusehen. Drei männliche Flüchtlinge aus Afghanistan, zwei von ihnen noch Teenager. Auch sie warten und lassen sich erschöpft auf der Bank bei den schlafenden Frauen nieder. Von ihnen haben sie nichts zu befürchten. Gewalterfahrung und Flucht haben sie müde gemacht. Der Schlaf übermannt sie. Ein kollektiver Traum überfällt alle sechs. In ihm wird möglich, was die Wirklichkeit verweigert: Die Hoffnungslosen begegnen sich, erkennen in einander vertraute Gesichter. Die Überwindung der Angst entfesselt die Heilung der geschundenen Seelen. Der wiedergewonnene Respekt vor dem Leben lässt Hoffnung aufkeimen. Ein Motorengeräusch weckt sie auf. Der Traum weht noch nach. Ein Wunder hat sich ereignet. Hoffnung und Kraft durchfluten die Seelen der gestern noch Verzweifelten. Die Gemeinsamkeit des Traums lässt die Wachen einander zur Menschenfamilie werden. Aufrecht und voll Zuversicht geht jeder seiner Wege.

 


DIE FLUCHT NACH ÄGYPTEN

Oper in einem Akt von Valentin Ruckebier, Text von Hermann Schneider

 

Ein Flüchtlingspaar hat ein Krankenhaus erreicht. Ihr Kleinkind wurde in ein benachbartes Zimmer gebracht. Ein Arzt, seine Assistentin und eine Krankenschwester befragen die Schutzsuchenden nach den Umständen ihrer Flucht. Die Kommunikation erweist sich als äußerst schwierig. Die Erlebnisse, von denen das Paar berichtet, stoßen an die Grenzen des Fassbaren und Erklärbaren.

Der Vater erklärt, dass der Herrscher ihres Heimatlandes befohlen hätte, alle neugeborenen Kinder bis zum zweiten Lebensjahr zu töten. In jener Nacht habe ein Fremder neben ihrem Bett gestanden und sie aufgefordert, sofort nach Ägypten zu fliehen. Auf ihrer Flucht gesellen sich drei weitere Kinder zu ihnen. Es geschieht ein Wunder. Angreifende Drachen lassen sich durch das kleine Kind des Paares aufhalten und huldigen ihm. Auch Löwen und Panther werden zu friedlichen Begleitern der Flüchtenden durch die Wüste.

Die Frau ist hungrig und erschöpft. Sie träumt von einem Wunder. Der Mann berichtet von der unerträglichen Hitze auf der Flucht, die ihnen jedes Gefühl von Zeit genommen hätte. Bei ihrer Ankunft an einem „Kapitol“ genannten wären alle Bilder und Statuen zerstört worden. Ein Mann habe erneut versucht, ihr Kind zu holen, doch die Familie hätte sich in das Krankenhaus retten können.

Eine immense Erschütterung trifft alle.

 


WAS WEISST DU ÜBER DIE ZUKUNFT? (E TU, CHE SAI TU DEL FUTURO?)

Oper in 14 Szenen von Luigi Cinque, Text von Sandro Cappelletto

 

Friedrich Schillers Ode an die Freude ist Ausgangspunkt für Sandro Capellettos Reflexion der Frage nach den Voraussetzungen für eine grenzenlose menschliche Solidarität jenseits aller historischer Konfliktlinien. Dennoch vollziehen sich Zukunftsprojekte in Sachen Menschlichkeit nicht in einem historisch unbeschriebenen Raum. In seinem Musiktheater sucht er nach Anknüpfungspunkten, nach Ideen und Hinweisen wie es weitergehen könnte und welche historischen Fehler und Prägungen wir überwinden müssen, um in unserer Welt Prinzipien der „Brüderlichkeit“ zu verankern.

Cappelletto knüpft dabei an eigene Erfahrungen, Begegnungen und Erinnerungen in Verbindung mit Reisen in afrikanische Länder an. Er konfrontiert uns mit den Verheerungen der Kolonialvergangenheit, mit europäischem Rassismus und Faschismus, aber auch mit den Utopien afrikanischer Denker wie dem Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela oder Thomas Sankara, dem mutigen Präsidenten von Burkina Faso, der die Zukunft Afrikas im Aufbau einer unabhängigen, selbstbewussten und selbständigen Identität des Kontinents sah. Jenseits von ethnischen, kulturellen und nationalen Fragen stößt er auf ein wichtiges Instrument, dessen Anwendung eine essenzielle Voraussetzung für die Verwirklichung einer gleichberechtigten Weltgesellschaft darstellt: die vollständige Umsetzung der Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Was weißt du über die Zukunft ist politischer Aufruf und narrative Ballade, historischer Tatsachenbericht und fantastische Erzählung.

Pictures

Trailer

Video for Crossopera - Otherness: Fear and Discovery