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Kain und Abel oder Der erste Mord
Ein musiktheatraler Doppelabend
Produktion des Oberösterreichischen Opernstudios
Kooperation mit dem Institut für Alte Musik der Anton Bruckner Privatuniversität
CAINO ET ABEL
Oratorium von Bernardo Pasquini | Text von Giovanni Filippo Apolloni
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
THE BROTHERS (DIE BRÜDER)
Oper von George Antheil | Text vom Komponisten
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Premiere 24.04.2022
Spielstätte
Stückinfo
Es ist die mythische Erzählung darüber, wie das Verbrechen in die Welt kam. Es ist die Geschichte vom ersten Mord, die sich seitdem aber- und abermals in den unterschiedlichsten Varianten wiederholt hat und sich immer weiter wiederholen wird. Es geht um Missgunst und Neid, um Rache und Reue. Es geht um Kain und Abel, die Söhne von Adam und Eva. Weil Gott Abels Opfer angenommen hat, das von Kain aber nicht, tötet dieser seinen Bruder. Und da diese biblische Begebenheit an Grundkonstanten des menschlichen Lebens rührt, lässt sie einen bis heute nicht los. So wundert es nicht, dass sich durch die Jahr- tausende immer wieder Künstler*innen dieses Themas angenommen haben. Das Linzer Landestheater präsentiert und kontrastiert nun zwei bewegende Beispiele dieser fortwährenden Auseinandersetzung mit dem ersten Mord, wenn es Bernardo Pasquinis frühbarockes Oratorium Caino et Abel aus dem Jahr 1671 in einer szenischen Aufführung mit George Antheils 1954 uraufgeführte Kammeroper The Brothers kombiniert.
Während Pasquini (1637–1710), der zu seinen Lebzeiten als Komponist wie Cembalist und Organist eine feste und gefeierte Größe im römischen Musikleben war, sich dem Stoff mit tiefempfundener, barocker Religiosität nähert, verlegt Antheil (1900–1959) die biblische Erzählung in seine amerikanische Gegenwart. Dabei bedient sich Antheil, der seine Karriere als „Bad Boy der Musik“ begonnen hatte, einer Tonsprache, die in ihrer sinnlichen Ernsthaftigkeit die Zuhörer*innen direkt anspricht.